Die Bürgerinitiative ringpark-in-gefahr kämpft für die Erhaltung und die Aufwertung des Ringparks. Das erfolgreich durchgeführte Bürgerbegehren gegen die ARCADEN hat die rücksichtslose Überbauung des Ringparks am Hauptbahnhof verhindert.
Die Stadt hat auf die Kritik der Initiative reagiert und ihre Planung überarbeitet. Gleichwohl droht durch das maßstabslose Projekt nach wie vor die Beeinträchtigung des Ringparks und die Gefährdung der Bahnhofsquellen.
Wir gehen davon aus, dass die Verwaltung die Ausschreibung des Architektenwettbewerbes für das Bahnhofsareal (Beschluss des Stadtrates vom 14.12.2005) mit der gebotenen Sorgfalt vorbereitet.
Auf folgende wichtige Sachverhalte, die mit den Zielen der Bürgerinitiative in engem Zusammenhang stehen, möchten wir schon jetzt hinweisen:
• Wettbewerbsjury
Der Ringpark mit seiner Randbebauung ist ein eingetragenes Einzeldenkmal, und der Bahnhof mit dem Bahnhofsplatz gilt als eine denkmalwürdige Anlage der 50er Jahre (Schreiben des BLFD an ringpark-in-gefahr vom 27.10.2005). Wir erwarten deshalb in der Wettbewerbsjury - neben Vertretern der Bauherren und der Stadt und qualifizierten Stadtplanern und Architekten - auch einen Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege.
• Neuer Fußgängertunnel unter den Bahngleisen
Im Hinblick auf die Bedeutung der Bahnhofsquellen für die Trinkwasserversorgung der Stadt, muss die technische Realisierbarkeit des Fußgängertunnels vor Ausschreibung des Wettbewerbs durch ein Gutachten geklärt sein.
• Verkehr
In den bisher bekannten Plänen (Dias in der Bürgerversammlung!) sind die verkehrsbedingten Eingriffe ins Glacis beschönigt oder vertuscht dargestellt.
Ein verkehrstechnisch funktionierendes Projekt lässt, neben weiteren Flächenverlusten, auch die Entwertung des Landschaftsparks längst des
Hauger Glacis befürchten. Noch immer fehlt ein Gutachten, das schlüssig die Funktionsfähigkeit der neuen Verkehrsführung am Bahnhof mit Berliner Ring belegt.
• Mainfrankenbahn
Das zukunftsweisende Projekt „Mainfrankenbahn“, welches den Verkehrsverbund von DB-Regionalbahn mit der Straßenbahn als Ziel hat, muss in den Architekturwettbewerb einbezogen werden und ggf. Vorrang vor dem Einkaufszentrum haben.
• Busbahnhof
Der überdimensionierte Busbahnhof behindert eine funktional sinnvolle enge Zuordnung von Straba-Haltestelle, Taxis und Kurzzeit-Parkplätzen zum Bahnhof.
Eine Lösung dieses Problems ließe sich durch den von Prof. Kirchhoff in einem Vortrag der Bürgerinitiative ringpark-in-gefahr vorgeschlagenen Vorfahr-Busbahnhof erreichen. Der hat einen geringeren Flächenverbrauch, ist verkehrstechnisch besser und zudem kostengünstiger zu haben. Es wäre sinnvoll, diesen Vorschlag zumindest als Variante im Wettbewerb zuzulassen.
• Raumordnungsverfahren
Durch die Planung des IKEA-Marktes haben sich die Vorgaben für das Raumordnungsverfahren verändert; eine Fortschreibung erscheint dringend geboten.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
R. Binder, G. Flierl
Sprecher der Bürgerinitiative ringpark-in-gefahr